Überwindung des Totalitarismus“ von Otto Valentin. Ich beziehe mich hier bewusst nur auf die
wesentlichen Punkte, warum und wie Ausbeutung entsteht. Weitere Schwerpunkte werde ich in anderen
Beiträgen hervorheben.
Das ganze Buch findet man hier im Link:
https://freiheitswerk.de/download/Loesung_der_sozialen_Frage.pdf
Das Grundverständnis zur wirtschaftlichen Freiheit, ihrer Verhinderung und der Erkenntnis, was Zins ist
und wie und warum dieser entsteht.
Definition des Begriffes Freiheit:
Einschränkungen betroffen.
Wirtschaftliche Freiheit basiert auf dem Grundsatz des freien Wettbewerbs.
Zitat:
Zitat:
Ausbeutung. Dies führt zu Klassenbildung, Klassenstaat, soziale Frage, verstärkte Einmischung des Staates in das
Wirtschaftsleben und die Sozialfürsorge, daraus folgen Bürokratismus und staatliches
Wirtschaftsmonopol im Staatskapitalismus (Totalitarismus).
Wichtige Erkenntnisse zur wirtschaftlichen Freiheit:
Zitat:
Die Ausbeutung durch die Monopolen habe ich in drei Teile gegliedert.
Der Zins und die Ausbeutung
Teil 1 Der Zins
Zins:
Die zwei Einkommensarten:
1. Einkommen durch eigene Arbeitsleistung (Arbeitseinkommen, Lohn)
2. Einkommen ohne eigene Arbeitsleistung (Arbeitsloses Einkommen, Zins)
Zins ist auch als ökonomische Rente, Geldkapitalzins, Sachzins, Vorrechtzins, Bodenzins oder Grundrente bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) einer Volkswirtschaft, also der gesamte Ertrag einer Volkswirtschaft, teilt sich auf diese beiden Einkommensarten auf.
In einer freien Wirtschaft des freien Wettbewerbs gibt es nur den Lohn als Einkommen, dauerhafter Zinsbezug wird durch das Zusammenfallen des Preises und der Arbeitskosten beseitigt. Denn dann setzt sich der Preis ausschließlich aus Lohnquoten zusammen. Die Begründung liegt darin, dass beim freien Wettbewerb von jeder Güterart so viele Güter erzeugt werden können, als zum Arbeitskostenpreis begehrt werden. Dies ist möglich, weil der Wettbewerb frei ist und der Zugriff zu jeder Betätigung offen ist und Produktionsmittel frei verfügbar sind.
(Idealvorstellung einer ausbeutungsfreien Wirtschaft!)
Beim freien Wettbewerb herrscht wirtschaftliche Vernunft und Gerechtigkeit, weil der Tausch Ware und Leistung haarscharf gegen Ware und Leistung erfolgt. Jeder Arbeitende erhält also den genauen Gegenwert seiner Arbeit nicht mehr und nicht weniger.
Hierbei wurde dann gleichwertige Arbeit ausgetauscht, es ist auf keiner Seite ein Mehr oder ein Weniger entstanden, nirgends ist ein Zins in Erscheinung getreten, so dass die Forderung der wirtschaftlichen Vernunft und Gerechtigkeit erfüllt wurde. Dabei muss aber beachtet werden, dass ungleichwertige Arbeit auch ungleiches Einkommen erzeugt. Es wäre ungerecht, wenn der Fleißige nicht mehr verdient als der Faulpelz, der Begabte nicht mehr als der Unbegabte und es wäre auch für die Allgemeinheit schädlich. Gleiche Löhne für alle sind also somit nicht gerecht und wirtschaftlich widernatürlich.
Dabei führt nur ein wirklich freier Wettbewerb zum Ausgleich der Einkommen nach Arbeitsleistung durch den Ausgleich der Preise. Und eben dadurch wird auch die Bildung leistungsloser Einkommen unmöglich.
Der Zins kann nicht in einer freien Wirtschaft begründet sein. Freie Wirtschaft und freie Konkurrenz gibt
es in der Realität nicht, weil es Monopole gibt.
Den Einfluss der Monopole gilt es zu entkräften, denn sie wirken Wettbewerb hemmend.
Teil 2 Quelle der Ausbeutung
a) Das Monopol
Jede Unfreiheit wirtschaftlicher Art muss als Monopol benannt werden. Dabei wird unterschieden zwischen einem vollständigen Monopol und einem unvollständigen Monopol.
Das vollständige Monopol: Dies ist der Ausschluss der Konkurrenz und erlaubt dem Monopolinhaber auch Monopolpreise zu verlangen und somit Monopolgewinne einzustreichen. Diese Art von Monopol kommt selten vor. Klassische Ökonomen sehen Monopole nur als vollständige Monopole und vernachlässigen unvollständige Monopole, in dem sie von einer ansonsten freien Konkurrenz in der Wirtschaft ausgehen.
Diese Monopole sind aber nur Grenzfälle und stehen als direkter Gegenpol zur freien Wirtschaft.
Das unvollständige Monopol: Es wird auch Konkurrenzbeschränkung genannt. Diese Art von Monopol ist fast überall in der Wirtschaft vertreten. Die bedeutendsten unvollständigen Monopole sind das Bodenmonopol und das aus dem Geldstreikmonopol abgeleitete Kapitalmonopol.
(Diese Monopole werden in der Regel von Berufsökonomen vollkommen übersehen!)
Die Bedeutung des Bodenmonopols steigt mit steigender Bevölkerungsdichte oder sinkendem Geldzins.
Die Bedeutung des Kapitalmonopols schließt Teilnehmer ohne Kapital von der Konkurrenz aus durch die Verdrängung durch technischen Fortschritt und steigender Produktion. Konkurrenzeinschränkungen sind dem vollständigen Monopol vollkommen wesensgleich. Unvollständige Monopole haben auch Monopolpreise und Monopolgewinne zur Folge.
Hier wird das unvollständige Monopol in natürliche Monopole und künstliche Monopole unterteilt.
Natürliche Monopole: Gewisse Produktionsmittel sind an örtliche Schlüsselstellungen gebunden oder oft nur sehr begrenzt vorhanden. Dazu zählen der Boden und an diesen gebundene Mittel z.B. Bergwerke, Wasserkraftwerke, Mineralquellen (Öl), usw. Boden ist also ein natürliches und unvollständiges Monopol.
Künstliche Monopole: Dazu zählen alle anderen unvollständigen Monopole.
1) Rechtliche Monopole: Dies sind per Gesetz geschaffene Monopole wie z.B. Marken, Muster, Erfindungen, Autorenschutz, Privilegien, Konzessionen als Voraussetzung für die Ausübung eines Gewerbes, Fiskalmonopole usw. Hier können Rechtliche Monopole aber auch wie bei dem Notenemissionsprivileg als vollständiges Monopol zählen, da hier Konkurrenz vollständig
ausgeschlossen wird.
2) Verabredete Monopole: Zusammenschlüsse von Unternehmen und Preisabsprachen wie Kartelle,
Trusts, Arbeitskoalitionen usw.
3) Faktische Monopole: Dies sind Monopole die weder aus gesetzlicher Festlegung noch durch Absprache bestehen und dennoch de facto bestehen. Dazu zählen das Geldstreikmonopol (ein Resultat der fehlerhaften Geldordnung) und das daraus abzuleitende Kapitalmonopol. Aber auch Unternehmen, die die ganze in Betracht kommende Nachfrage decken, sind faktische Monopole (z.B. Straßenverkehrsbetriebe, Wasserversorgung, Gasversorgung, Stromversorgung, Post, Telefon,
Internetanbieter, usw.).
b) Der Zins als Resultat des Monopols
Bei nicht freier Konkurrenz (durch Monopole) kann es passieren, dass z.B. das Angebot dauerhaft kleiner ist als die Nachfrage.(Angebotsüberhang)Bei einem Nichtausgleich (z.B. durch Konkurrenz) verschiebt sich der Preis über die Arbeitskosten, es entsteht eine Spannung zwischen Preis und Arbeitskosten und dies ist der Gewinn, der dann nicht Arbeitseinkommen oder Lohn, sondern arbeitsloses Einkommen oder Zins darstellt. Durch dieses Verhältnis entsteht der Zins.
Der Zins kann eigentlich in jedem Wirtschaftssystem (z.B. Tauschwirtschaft oder Geldwirtschaft) entstehen. Seine Entstehung resultiert aus einer Ungleichverteilung von Mitteln und deren Entzug aus dem Marktgeschehen. Wer eine bestimmte Menge
an Mitteln hat, verlangt bewusst oder unbewusst einen Preis (Zins) für dessen Bereitstellung. Dieses Prinzip gilt für alle arbeitslosen Einkommen, gleich ob es sich um Geldzins, Sachzins oder Bodenzins (Grundrente) handelt.
Alle Arten von Zinsen sind somit wesensgleich.
Der Dauerzustand eines Mangels und von Knappheit erschafft den Zins.
Jede Wirtschaftsform, die Zinswirtschaft betreibt (wie der Kapitalismus) ist ihrem Wesen nach immer Monopolismus bzw. dauerhafte Mangelwirtschaft und ist folglich immer eine unfreie Wirtschaft mit allen Konsequenzen.
Zitat:
Der Zins wird nicht erhoben aus der Ausbeutung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer (wie Marx behauptet), sondern zwischen Monopolinhaber und Käufer. Der Monopolinhaber erhebt aufgrund der strukturellen Gegebenheiten des Monopols (Verknappung) einen Gewinn (Zins) aus dem Preis der Waren. In so gut wie jedem Preis sind Zinsen enthalten.
Zitat:
Formen der Ausbeutung:
Einkommen ohne Mühe und Arbeit ist im menschlichen Eigennutz verwurzelt und somit tief im menschlichen Wesen verankert. Dies ist eine Form des Selbsterhaltungstriebes. Auch das ökonomische Prinzip mit dem geringsten Aufwand den größtmöglichen Erfolg anzustreben, aber auch technische Verbesserungen zielen darauf ab, ebenso wie die Aneignung fremden Arbeitsertrags und dessen unverhüllte Form die Beraubung. Einzelfälle sind allerdings nicht von Bedeutung.
Gesellschaftliche Bedeutung besteht, wenn es staatlich organisiert wird. Die Beraubung eines politischen Gegners als Mittel zur Aneignung fremden Eigentums hat schon immer eine Rolle in der Geschichte gespielt und spielt auch heute noch (Krieg, Bürgerkrieg).
Zitat:
unterjochen, Sklaverei, Vertreibung, Ausbeutung, Imperialismus.
Alles ist letztendlich die Aneignung vom fremdem Besitz. Noch nie hat ein Monopolinhaber seine Macht
nicht zu seinem Vorteil gebraucht.
Zitat:
Von der Sklaverei zur Zinswirtschaft:
Zitat:
Zitat:
Das aus Monopolen stammende arbeitslose Einkommen:
Dazu müssen die Bestandteile des Zinses einzeln betrachtet werden auch Bruttozins genannt. Der Zins besteht aus der Risikoprämie, Inflationsausgleich, Aufwendungen der Bank, Sonstige Spesen, Nettozinsen. Abschreibungen stellen hier keinen Zins dar und werden auch nicht weiter berücksichtigt. Auch der Unternehmerlohn oder Unternehmergewinn hat mit dem Zins nichts zu tun.
Der Nettozins ist der reine Zins oder auch Geldzins (Geldkapitalzins).
Der Geldzins:
Warum wird für Geld Zins bezahlt?
Nach der Mainstreamökonomie ist der Sachzins primär und der Geldzins sekundär, weil das Sachkapital Zins abwirft und mit Geld Sachkapital gekauft werden kann.
Das ist aber laut Otto Valentins Belegen falsch!
Geldzins ist das Ergebnis eines eigenen Kapitals, eben des Geldes. Dies resultiert aus der Doppelnatur des Geldes als Tauschmittel und Wertaufbewahrungsmittel in einem. Waren und Leistungen stehen unter einem Angebotszwang, Geld oder Kapitalgeld (Geld für Investitionen) jedoch nicht (Ausnahme Inflationszeiten). Da her hat Geld immer einen Vorteil gegenüber den Waren und Leistungen. Da Geldbesitzer einen Vorteil in der Liquidität des Geldes sehen, wird Geld verstärkt gehortet und nur gegen eine Liquiditätsverzichtsprämie (Keynes) oder auch Geldzins oder Zins hergegeben.
Zins ist keine Belohnung für Sparsamkeit, sondern der Preis für das Nichteinsperren des Geldes.
Zitat:
Frage oder Überwindung des Totalitarismus“, S. 38)
Das heißt auch wenn das gehortete Geld keinen Zins mindestens in der Höhe des Geldzinses bei Investitionen erreicht, bleibt diese Investition aus. (Geld streikt! Daher Geldstreikmonopol!)
Das bedeutet der Geldzins ist primär und er Sachzins sekundär. Also verhält es sich genau umgekehrt als in den klassischen Wirtschaftstheorien.
Zitat:
Zitat:
Dies wirkt dem Absinken des Sachzinses und auch dem Druck der Konkurrenz entgegen.
wird gehortet und dem realen Markt entzogen.
Zitat:
Zitat:
Der Bodenzins
Der Boden ist ein natürliches Monopol, weil er nicht vermehrt werden kann und nur begrenzt vorhanden ist.
Zitat:
Der Bodenzins ist eigentlich ein Differenzialbodenzins. Die Differenz zweier verschiedener Böden ergibt den Bodenzins. Die Differenz ergibt sich aus der individuellen Brauchbarkeit des jeweiligen Bodens. Da die Brauchbarkeit des Bodens bzw. brauchbarer Boden begrenzt ist, fällt durch seine Knappheit ein Zins (Knappheitszins) an.
Hierbei wird unterschieden zwischen ländlichen und städtischen Bodenzins:
Knappheitsbodenzins:
Differenzialzins + Knappheitszins = Bodenzins (ländlicher Bodenzins bzw. ländlicher Knappheitsbodenzins)
Differenzialzins:
Ergibt sich aus der Differenz der Produktionskosten.
Knappheitszins:
Er resultiert aus der Knappheit des zur Verfügung stehenden Bodens.
Differenzialzins und Knappheitszins sind ansonsten wesensgleich. Der städtische Bodenzins resultiert aus der begrenzten Ausdehnung der Bebauung von Städten. Steigende Einwohnerdichte und eingeschränkte Bebauung schaffen Knappheit. Aus dieser Knappheit resultiert ein Monopol (Bodenmonopol) und somit der Bodenzins oder städtischer Knappheitsbodenzins. Zusätzlich sorgt die Lage für einen Differenzialbodenzins, der mit dem Knappheitsbodenzins den gesamten städtischen
Bodenzins ergibt und sich in der Höhe der Mieten widerspiegelt.
Der Pächter:
Zitat:
Zins aus rechtlichen und verabredeten Monopolen:
Hierunter fallen Marken, Muster, Erfinderschutz, Autorenschutz, Privilegien, Konzessionen, Kartelle, usw. Dies alles sind genau genommen Monopole in Form eines Vorrechtes, durch z.B. Gesetzt oder durch wirtschaftliche Vormachtstellung.
Das Prinzip ist hier dasselbe: Durch das Monopol wird das Angebot dauerhaft knapp gehalten, dadurch bleibt der Preis über den Arbeitskosten, wodurch sich ein Gewinn ergibt, dieser Gewinn bedingt dann den Zins.
Im Gegensatz zu dem Geld-, Sach- und Bodenmonopol sind diese Monopole von untergeordneter Bedeutung, da sie aus verschiedenen Gründen (ihrem sekundären oder tertiären Charakter, Billigkeit, Zweckmäßigkeit oder bedingt auch Unentbehrlichkeit) tolerierbar sind.
Das arbeitslose Einkommen lässt sich allgemein immer auf eine oder mehrere dieser vier Zinsarten (Geld-, Sach-, Boden- oder Vorrechtszins) einordnen.
Das nicht aus Monopolen stammende arbeitslose Einkommen:
Dieses Einkommen unterscheidet sich von dem Zins in seiner Regelmäßigkeit. Es fließt nicht regelmäßig und entsteht in der Regel aus Differenzen z.B. Preisdifferenzen. Zu diesen Differenzgewinnen zählen: Bodenspekulation und
Währungsschwankungen.
Währungsschwankungen:
Innerstaatliche Währungsschwankungen treten bei allgemeiner Warenpreisveränderung auf. (Inflation / Deflation)
Zwischenstaatliche Währungsschwankungen sind oft die Folge von innerstaatlichen Währungsschwankungen.
Alle Warenpreisschwankungen sind in Wirklichkeit Geldwertschwankungen oder auch Währungspfuscherei genannt.