Bitcoin ist die größte Kryptowährung auf dem Markt. Sie hat Millionen von Investoren. Manche glauben, dass Bitcoin auch das reguläre Geld ersetzen könnte. Kann das funktionieren oder leiden seine Anhänger am Tulpenwahn?
Table of Contents
ToggleWas war der Tulpenwahn?
Der Tulpenwahn oder auch Tulpenmanie war eine der ersten aufgezeichneten Spekulationen in der Geschichte. Hierbei stieg der Preis von Tulpenzwiebeln so hoch, dass man für 3 Tulpenzwiebeln ein Haus kaufen konnte.
Der Bitcoin und der Tulpenwahn sind zwei Phänomene, die trotz ihrer zeitlichen und kontextuellen Unterschiede bemerkenswerte Parallelen aufweisen. Der Tulpenwahn, der im 17. Jahrhundert in den Niederlanden stattfand, war eine Spekulationsblase, bei der die Preise für Tulpenzwiebeln in astronomische Höhen stiegen, nur um dann plötzlich zu fallen und viele Investoren in den Ruin treiben.
Ähnlich dazu erlebte Bitcoin, die erste und bekannteste Kryptowährung, in den letzten Jahren extreme Preisschwankungen. Beide Ereignisse zeigen, wie spekulative Investitionen von irrationalem Überschwang und der Hoffnung auf schnellen Reichtum getrieben werden können. Während der Tulpenwahn als eine der ersten dokumentierten Finanzblasen gilt, wird Bitcoin oft als modernes Beispiel für die Risiken und Chancen spekulativer Märkte betrachtet.
Prognose: Kann Bitcoin das reguläre Geld ersetzen?
Bitcoin hat das Potenzial, eine bedeutende Rolle im Finanzsystem zu spielen, aber es gibt einige Herausforderungen, die es schwierig machen, dass es das reguläre Geld vollständig ersetzt.
(Vermeintliche) Vorteile von Bitcoin

Dezentralisierung: Bitcoin wird nicht von einer zentralen Behörde kontrolliert, was es weniger anfällig für politische Einflüsse macht. Dennoch können großen Bitcoinbesitzer den Marktpreis für Bitcoin beeinflussen.
Transparenz und Sicherheit: Transaktionen werden in einer öffentlichen Blockchain aufgezeichnet, was Manipulationen erschwert. Dennoch ist es in der Vergangenheit zu vielen erfolgreichen Hackerangriffen gekommen.
Grenzüberschreitende Transaktionen: Bitcoin ermöglicht schnelle und kostengünstige internationale Überweisungen. Leider wird Bitcoin überwiegend für Kauf- und Verkaufstransaktionen genutzt und nur selten für den direkten Tausch gegen andere Güter. Zudem kommt Bitcoin vor allem im Darknet zum Einsatz und wird dort häufig für illegale Geschäfte verwendet.
Herausforderungen für Bitcoin als Währung
Volatilität: Der Wert von Bitcoin schwankt stark, was es schwierig macht, es als stabiles Zahlungsmittel zu verwenden. Dabei stellt sich die Frage, wie sinnvoll ein innerer, eigener Wert einer Währung tatsächlich ist.
Regulierung: Viele Regierungen sind skeptisch gegenüber Kryptowährungen und könnten strenge Regelungen einführen. In manchen Ländern ist Bitcoin sogar verboten oder wieder abgeschafft worden.
Akzeptanz: Obwohl die Akzeptanz wächst, ist Bitcoin noch nicht weit verbreitet genug, um als alltägliches Zahlungsmittel zu dienen. Selbst in Ländern, in denen Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel gilt, bleibt die Akzeptanz begrenzt. Ein Großteil der im Umlauf befindlichen Bitcoins ist aus der aktiven Marktzirkulation verschwunden.
Zwar ist es möglich, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen in Zukunft eine wachsende Bedeutung erlangen, doch ein vollständiger Ersatz herkömmlicher Währungen erscheint wenig realistisch. Wahrscheinlicher ist ein Nebeneinander, bei dem digitale Währungen bestimmte Nischen und Anwendungsfelder bedienen.
Fazit: Parallelen und Grenzen von Bitcoin
Bitcoin kann, ähnlich wie der legendäre Tulpenwahn, zu spekulativen Exzessen führen, die von den Beteiligten oft verdrängt werden. Damit ist auch diese vermeintliche Alternative nicht frei von den Schwächen klassischer Geldsysteme. Der Bitcoin ist hauptsächlich ein Hortungs- und Spekulationsobjekt. Eine echte Währung sollte volkswirtschaftliche Funktionen erfüllen und keinen privaten Interessen dienen. Das schafft Bitcoin bis her nicht.
Freigeld im Vergleich zu Bitcoin
Es ist zudem theoretisch belegt, dass Freigeld dem Bitcoin volkswirtschaftlich überlegen ist. Freigeld und Bitcoin sind zwei unterschiedliche Konzepte, die jeweils ihre eigenen Vorteile haben.
Hier sind einige Punkte von Freigeld im Vergleich zu Bitcoin:
Stabilität: Freigeld ist weniger volatil als Bitcoin, da es oft an eine stabile Währung oder einen Warenkorb von Gütern gebunden ist. Vor allem wird durch die kontinuierliche Zirkulation des Freigeldes die Wirtschaft stabil gehalten und Preisstabilität erreicht. (Also keine Inflation!)
Der Bitcoin leidet hier unter Deflation, was der Volkswirtschaft sehr schadet.
Inflationsschutz: Freigeld-Systeme sind so konzipiert, dass es einen quantitativen Wertverlust, aber keinen Kaufkraftverlust haben, was den Umlauf des Geldes anregt und wirtschaftliche Stabilität unterstützt.
Der Bitcoin verfügt über keine wirtschaftlichen Stabilisatoren.
Krisenprävention: Freigeld wird oft in lokalen Gemeinschaften verwendet, um den regionalen Handel zu fördern und die lokale Wirtschaft zu stabilisieren. Auf nationaler oder globaler Ebene sorgt Freigeld für Bilanzstabilisierung der Handelspartner und kann somit Überschuldung und Wirtschaftskrisen vorbeugen.
Bitcoin fördert lediglich die private Vermögensbildung, schafft aber keine gesellschaftlichen förderlichen Verhältnisse.
Geringere Spekulation: Da Freigeld nicht als Spekulationsobjekt dient, ist es weniger anfällig für die extremen Preisschwankungen, die Bitcoin kennzeichnen.
Wir entscheiden selbst, ob wir eine Währung wollen, die ihren Namen verdient, oder ob wir weiter auf einen trügerischen Reichtum setzen, von dem nur wenige profitieren.
