Brisante Thesen vom Wuppertal Institut
Artikel Fairconomy von Frank Bohner (2003)
Überarbeitet von Bastian Kranz (2025)
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ToggleDie Krise der Erwerbslosigkeit
Die Arbeitslosenzahlen steigen weiter, und oft wird das langsame Wirtschaftswachstum als Hauptgrund angesehen – nicht ohne Berechtigung. Doch höhere Wachstumsraten können langfristig nicht die Lösung sein. Es ist klar, dass unendliches Wachstum in einer endlichen Welt unmöglich ist. Daher benötigen wir innovative Ansätze, um Vollbeschäftigung ohne ständiges Wirtschaftswachstum zu erreichen.
Die Verbindung zwischen Wirtschaftswachstum und Natur

Professor Gerhard Scherhorn, einst renommierter Wirtschaftsweiser, stellte in seiner Schrift „Arbeitsplatzvernichtung und Umweltzerstörung haben die gleiche Ursache“ (Wuppertal Institut, 1997) eine bahnbrechende Theorie vor.
Seiner Ansicht nach wurde die Natur der Logik des Kapitals untergeordnet, und der Mensch wird als Mittel zum Zweck behandelt.
Das eigentliche Problem?
Ein überproportionales Wachstum des Kapitals, das exponentiell gesteigert werden muss, um Zinsen und Dividenden zu bedienen. Dies geschieht auf Kosten von Natur und Arbeit – die mehr leisten oder weniger beanspruchen müssen.
Diese Dynamik belastet die Umwelt durch steigende Produktion und drückt auf die Einkommen der Erwerbstätigen.
Auswirkungen auf Beschäftigung und Ökologie
Eine zirkulierende Geldwirtschaft könnte entscheidend zur Lösung beitragen. Kontinuierliche Geldzirkulation belebt Güter- und Arbeitsmärkte, sodass Vollbeschäftigung möglich wird. Produktivitätszuwächse könnten durch Arbeitszeitverkürzungen langfristig allen zugutekommen – bei gleichbleibendem Lohn!
Ein Reformansatz mit niedrigen Zinsen hätte weitreichende Vorteile:
Unternehmen könnten günstiger Kredite aufnehmen, leichter investieren und Arbeitsplätze schaffen. Projekte wie regenerative Energien, die bisher unrentabel waren, würden attraktiver. Niedrigere Zinsen erleichtern es Staaten, Unternehmen und Haushalten, Schulden abzubauen – ein Schritt hin zur Stabilisierung der Weltwirtschaft.
Ein Blick in die Zukunft
Die Zukunft fordert ein Umdenken. Eine nachhaltige Wirtschaft muss sowohl soziale als auch ökologische Aspekte berücksichtigen, um die Weltwirtschaft zu stabilisieren und die Lebensqualität langfristig zu sichern. Eine zentrale Perspektive ist die Fairconomy oder auch die Freiwirtschaft, die auf dem Prinzip eines stabilen Geldkreislaufs und einer gerechten Boden- und Ressourcenordnung basiert.
Warum Fairconomy/Freiwirtschaft?
Die Freiwirtschaft bietet einen Ansatz, der die monetären Fehlstrukturen an der Wurzel packt.
Sie strebt unter anderem an:
Gleichmäßige Geldzirkulation: verhindert Stagnationen und Blockaden im Wirtschaftskreislauf, wodurch Vollbeschäftigung möglich wird.
Abbau der Wachstumszwänge: Niedrige Zinsen und ein stabiler Geldkreislauf könnten den Druck auf Wirtschaftswachstum mindern und nachhaltige Projekte wirtschaftlich attraktiver machen.
Soziale und ökologische Balance: Durch die Förderung von regenerativen Energien und sozial verträglichen Maßnahmen der Ressourcensteuer mit Pro-Kopf-Rückverteilung bietet die Fairconomy/Freiwirtschaft greifbare Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit.
Mit diesen Ansätzen schafft die Fairconomy/Freiwirtschaft eine Vision für eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft, in der Ressourcen und Arbeit wieder im Einklang stehen.
Es ist ein Paradigmenwechsel, der Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen zugutekommt.
FAQ – Häufige Fragen zur
Die Fairconomy, auch Freiwirtschaft genannt, ist ein Wirtschaftsmodell, das auf gerechter Bodenordnung, Geldzirkulation und Zinsreduktion basiert. Ziel ist eine Wirtschaft ohne Wachstumszwang und soziale Ungleichheit.
Beide Phänomene haben dieselbe Wurzel: das exponentielle Kapitalwachstum. Um Profite zu sichern, werden Ressourcen übernutzt und menschliche Arbeitskraft abgewertet.
Sie sorgt für stabile Märkte, weniger Arbeitslosigkeit und gerechtere Verteilung. Geld soll zirkulieren statt stagnieren – das stabilisiert Wirtschaft und Gesellschaft.
Niedrige Zinsen fördern nachhaltige Investitionen, senken die Verschuldung und ermöglichen eine Umstellung auf regenerative Energien.
Sie verteilt Arbeit gerechter, reduziert Stress und sichert Beschäftigung, ohne die Produktivität zu gefährden – ein Schlüsselelement einer humanen Wirtschaft.