Seit langem produzieren wir von allem mehr als genug. Mit der etablierten Steuerpolitik gelingt es jedoch nicht, den „Wohlstand“ angemessen zu verteilen. Die Kolumne „Gastwirtschaft“ von Klaus Willemsen.
Wenn sich Politik ehrlich machen will, muss sie bei jeder (ökonomischen) Entscheidung abwägen: Sollen die Kapitalinteressen der Besitzenden gesichert werden, oder geht es um die Interessen der Allgemeinheit?
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ToggleGesellschaftliche Ziele vs. Rendite: Wer profitiert vom Finanzsystem?
Optimale Mobilität, bezahlbarer Wohnraum, eine intakte Umwelt oder gesunde Ernährung sind eine andere Zielsetzung als stetig wachsende Renditen und Dividenden. Boden und Finanzkapital können maximale Erträge generieren – oder gesellschaftlichen Zielen dienen.
Kapital und gesellschaftlicher Wohlstand - Wirtschaftliches Wachstum im Widerspruch zur Realität

Seit langem produzieren wir von allem mehr als genug. Mit der etablierten Steuerpolitik gelingt es jedoch nicht, den „Wohlstand“ angemessen zu verteilen. Grüne und Linke sind dabei in einer besonders prekären Situation. Verweisen sie auf die Widersprüchlichkeit des exponentiellen Wachstums in einer begrenzten Welt, wird ihnen ihre „Politikfähigkeit“ aberkannt.
Finanzmärkte im Wachstumswahn: Die Farce des Wohlstandes im Kapital und gesellschaftlicher Wohlstand
Dabei sind die Vorgaben der Finanzinvestoren geradezu grotesk: Um ihre Erwartungen zufriedenzustellen, müsste sich die volkswirtschaftliche Gesamtleistung alle sieben Jahre verdoppeln. […] Für Mensch und Natur bleiben Mangel und Raubbau. Eine Farce!
Systemfehler erkennen: Kapital neu ausrichten

Wenn die Verbraucher trotz steigender Kaufkraft verunsichert sind und der grüne Bundeswirtschaftsminister die kriselnde Autoindustrie unterstützen will, läuft etwas grundsätzlich falsch. Es gilt, die Übermacht des Kapitals zu beenden.
Reform der Geldpolitik: Kapital dem Gemeinwohl widmen
Das „Dilemma der Geldpolitik“ ließe sich durch eine Ergänzung der „Währung mit einer Liegegebühr“ vermeiden […] Kapital ist immer ausreichend vorhanden. Wir müssen lediglich entscheiden, wem es dienen soll: den Investoren oder dem gesellschaftlichen Bedarf.
Über den Autor
Der Autor ist Referent der Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung (INWO).
Raubbau und Mangel an Mensch und Natur: Wem soll das Kapital dienen?
Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung: INWO e. V.
Die INWO verlieh am 23. November in Frankfurt den Silvio-Gesell-Preis 2024 an Prof. Willem Buiter (Yale University): Link