Motiv-Handlungs-Theorie – Die Glücks-Theorie

Die kulturelle Evolution, die Weiterentwicklung von Ideen, ist nicht aufzuhalten, wird aber oft durch
Denkverbote und Ängste der Menschen verzögert. Ob Fortschritt zu mehr Allgemeinwohl führt oder
nicht, zeigen uns erst öffentliche Diskussionen, wissenschaftliche Experimente und eigene praktische
Anwendungen.

Da es sich hier um den zigsten Formulierungsversuch handelt, seien Sie bitte großherzig, legen Sie
bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Versuchen Sie, die vermeintlich beschriebenen
Phänomene und Zusammenhänge in Ihren eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen zu finden. Die
hier entwickelte Theorie ist das Ergebnis von 12 Jahren intensiver Forschung. Der Extrakt aus gefühlt
999 bearbeiteten Büchern, 25 Jahren Versuch und Irrtum als Unternehmer und 60 Jahren
neugierigen Lebens.
Die Allgemeine Reimannsche Motiv-, Handlungs- und Verhaltenstheorie ist eine Weiterentwicklung.
Sie entstand aus der Frage nach dem Wert von Arbeit und Dingen, die bereits Aristoteles vor mehr
als 2300 Jahren stellte – eine wichtige Frage der Gerechtigkeit, wie sie auch in der Bibel im Gleichnis
vom Weinberg und dem Tagelohn Beachtung findet.
War es gerecht, als der Eigentümer des Weinbergs jedem den gleichen Lohn zahlt, obwohl der eine
um 8 Uhr anfing zu arbeiten, der andere um 10 Uhr und ein Dritter sogar erst um 12 Uhr?
Ist es gerecht, das Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer, Farbige weniger als Weiße,
Kleine weniger als Große?
Ist es gerecht, wenn einige wenige Manager das mehr als zweihundertfache eines durchschnittlichen
Arbeitslohns erhalten?
Leisten sie so viel mehr?
Obwohl sie kein unternehmerisches Risiko tragen geht die Einkommensschere zwischen Manager
und Arbeiter/Angestellte immer weiter auseinander. Dieses Phänomen genauer zu untersuchen ist
das Ziel meiner Arbeit. Die A.R.T. dient dabei als Werkzeug; sie ist eine Weiterentwicklung der
Grenznutzentheorie.
Eine noch ältere Theorie ist die Arbeitswertlehre, die von Aristoteles, Adam Smith, Ricardo, Karl Marx
und vielen anderen Autoren verwendet wurde. Sie lautet: „Aller Wert resultiert aus Arbeit“.
Kurz und knackig, aber leider auch falsch!
Wenn aller Wert aus Arbeit entsteht, woraus entsteht dann Arbeit?
Natürlich aus der Handlung des Arbeiters, angefangen mit dem Motiv!
Wir stellen die Arbeitswerttheorie vom Kopf auf die Füße.

.

Um dem Motiv des Arbeiters näher zu kommen, brauchen wir eine weitere Bewertungsebene. Sie
muss vor der Handlung liegen und einen Vergleich aller aktuellen Handlungsmöglichkeiten erlauben.
Wie im richtigen Leben müssen wir im Bruchteil einer Sekunde eine Handlung wählen, ausführen und
die Wirkung ertragen. Es geht um den laufenden Prozess, den wir Leben nennen.
Der Mehr- oder Minderwert bei der Handlungswahl ist auch entscheidend für die Qualität und
Menge der erbrachten Arbeitsleistung. Wir müssen den Sammelbegriff „Arbeit“ verlassen und zum
Handelnden kommen, dem real existierenden Menschen. Nur hier können wir den entscheidenden
Maßstab finden.
Dieser Maßstab muss damit unbewusst bleiben, weil der ganze Wahlprozess im Bruchteil einer
Sekunde abläuft. Um diesem Phänomen näher zu kommen ergänzen wir den „Geldwert“ und
„Gebrauchswert“ um den „Genusswert“. Der Genusswert ist der Maßstab aus dem Ersten
Gossenschen Gesetz, die Basis der Neo-Klassik, das uns einen ersten Hinweis auf das Streben nach
Lust und das Meiden von Leid gibt. Wir werden uns die naturgesetzliche Basis des Grenznutzens im
Folgenden noch genauer ansehen. Auch der Begriff Wohlstand gibt uns einen Hinweis, da er in zwei
Varianten genutzt wird. Wohlstand kann im Sinn von – Zustand des Wohlbefindens – gebraucht
werden, ebenso in Bezug auf die Güter- u. Geldmenge, die uns Wohlgefühl durch Handeln
ermöglicht.
Ein abschließender Gedanke zur Arbeitswertlehre, die tatsächlich eine Arbeitsleistungslehre ist. So
ist es logisch und praktisch richtig:

„Alle Leistung resultiert aus Arbeit“.

Hier wird deutlich, dass wir nicht uns oder unsere Arbeit, sondern die Leistung, die kumulierte
Wirkung unserer produktiven Handlungen verkaufen, tauschen, teilen und schenken. Der
Leistungskäufer stiehlt nicht den Wert des Verkäufers, wie Marx behauptete, da Leistungs- u.
Bewertungsebene zwei verschiedene Kategorien sind. Arbeitsleistung existiert außerhalb des
Handelnden, die Bewertung vor während und nach der Handlung im Gehirn des Handelnden. Der
Preis, oder Geldwert, den der Verkäufer fordert ist die Gegenleistung, die aus der internen
Bewertung abgeleitet ist. Wir werden das später noch genauer untersuchen. Freiwillige Kooperation,
Leistungs- u. Produkttausch ist – nicht – zu unserem Nachteil.
Adam Smith nannte bereits 1759 dieses Phänomen in seinem Buch „Eine Theorie der ethischen
Gefühle“ Sympathie. Der „Klebstoff“, der eine Gesellschaft zusammenhält. Dafür genügt es, dass
jeder seine eigenen Interessen verfolgt, die Handlungen, Leistungen und sonstiges Eigentum der
Mitmenschen respektiert und seine Leistungen am Markt anbietet. Adam Smith formulierte dies
bereits 1776 in seinem Buch „Wohlstand der Nationen“, wenn auch mit anderen Worten. Was viele
Marktradikale heute zu übersehen scheinen, erkannte der damals als Problem: Mit den eigenen
Leistungen und Produkten am Markt zu scheitern.
Die Mönche von Salamanca in Spanien waren die ersten, denen die Arbeitswerttheorie zu wenig zu
ihren Beobachtungen passte. Vor ca. 500 Jahren formulierten sie bereits die „Subjektive Wertlehre“.
Die heutige theoretische Basis der Neo-Klassik, das Erste Gossensche Gesetz, wurde 1854 von
Hermann-Heinrich Gossen zu Papier gebracht, blieb aber fast 20 Jahre unbeachtet. Erst durch die
Arbeit von Menger (Österreich), Walras (Schweiz) und Jevons (England) in den 1870er Jahren wurde
die Idee einer reinen subjektiven Bewertung der Dinge in einem weiteren Kreis von Wissenschaftlern
diskutiert. Gossen war Jurist, der als Privatgelehrter 20 Jahre an dem Buch arbeitete, in welchem die
Theorie zum ersten Mal formuliert wurde. Die bahnbrechende Idee wurde kein Erfolg, trotz aller
Mühen und Aufwendungen des Autors. Die Verbesserung durch den Autor, nach kritischer Prüfung
durch andere, blieb Gossen verwehrt. Er starb einige Jahre später unentdeckt in den 1850er Jahren,
ohne das sechzigste Lebensjahr erreicht zu haben. Erhalten ist uns sein Buch, das aber auch heute
kaum ein Ökonomiestudent liest, obwohl es nach wie vor die theoretische Grundlage der heute an
fast allen Universitäten gelehrten sogenannten Neo-Klassik ist.
Genug der Abschweifungen, stürzen wir uns auf die zu kritisierende und zu verbessernde
Werttheorie. Die A.R.T. ergänzt Tauschwert und Gebrauchswert (wie Marx die Maßstäbe für Geld,
Leistungen u. Dinge beschreibt) um den Genusswert.
Der Genusswert, die erwartete Handlungsfreude, ist der einzige Maßstab, der auf alle aktuellen
Handlungsmöglichkeiten anzuwenden ist. Der Genusswert ist der unbewusste Maßstab, der einen
Vergleich aller aktuell möglichen Handlungen erlaubt. Die Wahl einer Handlung geschieht im
Bruchteil einer Sekunde. Der Genusswert ergänzt die Wertmaßstäbe Geld und Nutzen, die die
bewussten Bewertungen ermöglichen.
Die A.R.T. erklärt, warum wir oft in der Lage sind, unser Wohlbefinden im Gleichgewicht zu halten,
obwohl der zyklische Genuss (s.u.), bedingt durch das begrenzte Bedürfnis, laufend sinkt. Eine
gewisse Ähnlichkeit wird hier Hegel- und Habermas-Lesern zum dialektischen Prinzip auffallen: These
– Antithese – Synthese. Auch Luhmann übernimmt dieses Modell und wendet es auf andere
Zusammenhänge an.

Motivtheorie

„Motiv ist der Gewinn oder Verlust an Vorfreude bei der Wahl der Handlung; Gewinn bei
selbstbestimmter Wahl, Verlust bei fremdbestimmter Wahl.
Selbstbestimmt ist eine Wahl, wenn die Handlungsmöglichkeiten
– n i c h t – gegen den Willen des Handelnden eingeschränkt sind.“

 

Die Wirkung unserer Handlungen auf unsere Mitmenschen und unsere Umwelt haben großen
Einfluss auf die erzielte Handlungsfreude. Nur wer die Handlungsmöglichkeiten der Mitmenschen
vermehrt, erzielt die größtmögliche Handlungsfreude. Eine gute Voraussetzung für die Steigerung
von Wohlbefinden und Allgemeinwohl.
Es gibt nur drei Varianten, wie unser Tun auf die Handlungsmöglichkeiten und die Freiheit unserer
Mitmenschen wirkt:
 
1.
Wir vermehren ihre Handlungsmöglichkeiten
 
2.
Wir respektieren ihre Handlungsmöglichkeiten, schränken sie nicht ein.
 
3.
Wir behindern ihre Handlungen, schränken ihre Handlungsmöglichkeiten ein.
 
Nur Punkt 1. und 2. führen zu einem Gewinn an guten Gefühlen. Letztlich gibt es nur zwei
Möglichkeiten das Handeln unserer Mitmenschen in unserem Sinn zu beeinflussen:
Das Angebot von Leistungen oder das Androhen von Strafen, Zuckerbrot oder Peitsche, Lust
oder Leid. Nur Angebote und Zuckerbrot, fremdfreundliches Tun, führen zu einem Gewinn an
Wohlgefühl. Dazu gehört auch, dass Ablehnen unseres Angebotes zu respektieren, was oft
nicht so leicht fällt.

Handlungs- und Verhaltenstheorie

„Ein weiterer Gewinn oder Verlust an guten Gefühlen entsteht, weil die erzielte Handlungsfreude
laufend mit der erwarteten Handlungsfreude verglichen wird.“
Die Überprüfung des Motivs steigert oder senkt nicht nur das aktuelle Wohlbefinden, es dient auch
als Lernprozess für zukünftiges Bewerten, Wählen und Handeln in einer ähnlichen Situation.
Dieser in jedem Augenblick meist unbewusst ablaufende Prozess ist nötig, soll das Wohlbefinden im
Wohlfühl-Bereich erhalten werden, obwohl die zyklische Handlungsfreude laufend sinkt, wie es das
„Erste Gossensche Gesetz“ formuliert:
„Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit Bereitung des Genusses
ununterbrochen fortfahren ab, bis zuletzt Sättigung eintritt.“
Anders formuliert: Umso länger wir essen, um so weniger gute Gefühle erzielen wir. Dies gilt auch für
produktive Handlungen, ist doch der Körper in allen Dimensionen begrenzt. Der Gewinn oder Verlust
an guten Gefühlen soll verhindern, dass wir unseren Körper schädigen oder gar zerstören. Ist das
nicht ein beeindruckendes Ergebnis der Evolution?
Erzielt der Handelnde ausreichend Gewinn an Vorfreude und Handlungsfreude, kann er die zyklisch
sinkende Handlungsfreude ausgleichen. Das individuelle, aktuelle Wohlbefinden wird im Wohlfühl-
Bereich (Flow) erhalten, was auch als Gleichgewicht von Lust und Leid bezeichnet wird.
Gebrauchswert und Geldwert sind Mittel, Zweck ist allein die erfolgreiche Gefühlsoptimierung in der
Gegenwart. Wir ergänzen die Grenznutzentheorie um das Handlungsmotiv und seine
Evaluierung(Überprüfung).
Die A.R.T. ist noch aus einem anderen Grund allgemein. Wir können die Theorie auf alles anwenden,
was wir anstreben. Diese Formulierung werden auch Ökonomen leichter verstehen. Wir können das
Wort Vorfreude und Handlungsfreude leicht ersetzen durch erwarteten Nutzen und erzielten Nutzen.
Aber auch alle anderen Ziele wie Macht, Ansehen, Geld, Sinn, Wissen, Können etc. können wir in
diese Theorie sinnvoll einfügen. Der Gewinn oder Verlust an Macht, Ansehen, Sinn etc. wirkt in der
Gegenwart, die einzige Realität die wir haben, immer als Gewinn oder Verlust an Wohlbefinden.
Für Ökonomen würde die Motiv-Theorie jetzt lauten:
„Motiv ist der Gewinn oder Verlust an erwartetem Nutzen bei der Wahl der Handlung; Gewinn bei
selbstbestimmter Wahl, Verlust bei fremdbestimmter Wahl. Der Gewinn oder Verlust an
Nutzenerwartung wirkt als Gewinn oder Verlust an Vorfreude auf das aktuelle Wohlbefinden.“
Entsprechend lautet die Handlungstheorie für Ökonomen:
„Ein weiterer Gewinn oder Verlust an guten Gefühlen entsteht, weil der erzielte Nutzen fortlaufend
mit dem erwarteten Nutzen verglichen wird.“
Dabei ist Nutzen (Gebrauchswert) der unbewusste und bewusste interne Maßstab unserer
Handlungswirkungen. Die in Form von Leistung gesparte Handlungswirkung ermöglicht zukünftig
wirkungsvolleres, vielfältigeres, dauerhafteres und nachhaltigeres Handeln.
Der Preis, Geld- oder Tauschwert, ist der externe oder „objektive“ Maßstab, der uns die
Bewertungen von Milliarden Mitmenschen auf der ganzen Welt zugänglich macht. Gebrauchswert
und Geldwert gehen in den Genusswert ein, die Basis unserer Handlungswahl. Verstandesebene,
Geldebene und Gefühlsebene beeinflussen sich gegenseitig. Davis Hume, ein Freud von Adam Smith,
machte den Verstand zum „Sklaven“ der Gefühle. Mir scheint die sinnvolle Ergänzung von Intuition
und Verstand, „Schnelles Denken“ und „Langsames Denken“, wie Daniel Kahnemann es nennt,
zutreffender. Die externe Bewertung durch Preise ergänzt die internen Prozesse, bedarf aber eines
möglichst freien Marktes, sprich möglichst unbehindertes Handeln unserer Mitmenschen auf der
ganzen Erde. Es kommt mir nicht so sehr auf die Worte an, als auf die gemeinten Phänomene und
Zusammenhänge. Jeder kann nur seine eigene Interpretation dieses Textes mit seinen eigenen
Erfahrungen vergleichen. Wir kommen aus unserem Kopf, unserem eigenen aktuellen Bewusstsein
nicht heraus, auch wenn wir uns dies gelegentlich wünschen. Das können wir auch als interne
„Filterblase“ bezeichnen, ein Begriff der in den sozialen Medien in einem anderen Zusammenhang
sehr populär ist. Die „Filterblase“ wirkt weniger in den sozialen Medien, als in uns selbst. Die A.R.T.
ist wie die Erdanziehung, wir sehen sie nicht, aber sie wirkt immer. Jeder kann sie für sich, seine
Mitmenschen und zum Vorteil aller Lebenden einsetzen.
Die von H. H. Gossen 1854 in seinem Buch „Entwicklung der Gesetze des menschlichen Verkehrs und
der daraus fließenden Regeln für menschliches Handeln“ veröffentlichte Theorie wird durch die ATR
ergänzt. Ob sie das Erste Gossensche Gesetz vervollständigt oder nur erweitert, werden weitere
Forschungen zeigen müssen.
Mit der A.R.T. haben wir ein „Werkzeug“, das uns auch die Untersuchung der politischen
Bedingungen erleichtert. Sie ermöglicht die Analyse von Vorschriften und Gesetzen und die
Entwicklung von Ideen zu ihrer Verbesserung. Auch die Väter der amerikanischen
Unabhängigkeitserklärung hatten Ähnliches im Sinn mit dem ersten Absatz der amerikanischen
Unabhängigkeitserklärung:
Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück.“
 
 
Das „ Streben nach Glück“ besser zu erklären, war eines der Ziele dieser Untersuchungen.
Das Wohlbefinden ist die laufende Bilanzierung der Wahl- und Handlungsprozesse im Bruchteil einer
Sekunde auf der psychischen Ebene. Um im Bild der kaufmännischen Bilanz zu bleiben, die die
Wirkungen unserer Handlungen auf der Geldebene dokumentiert, können wir auch die Reimannsche
Motiv-, Handlungs- und Verhaltenstheorie als Gewinn- und Verlustrechnung in der Psyche
beschreiben. Das Erste Gossensche Gesetz beschreibt die Abschreibung (Verlust durch Verschleiß des
„Sachvermögens“), den laufenden Verbrauch von Bedürfnissen und Fähigkeiten durch konsumtives
und produktives Handeln.
Ist es nicht interessant, dass die kaufmännische Bilanz bereits vor vielen hundert Jahren erfunden
(entdeckt) wurde?
Wie Ludwig von Mises bereits 1940 in seinem Buch „Nationalökonomie“ schrieb, beruht alles
Wirtschaften auf menschlichen Handlungen. Der amerikanische Titel „Human Action“ brachte dies
neun Jahre später noch deutlicher zum Ausdruck. Die notwendigen Wahl- und Ausführungsprozesse
führen zu Gewinn und Verlust auf den verschiedensten Ebenen. Mises begrenzte seine
Untersuchungen vorsätzlich auf die sichtbaren Wirkungen, den Handlungen am Markt, glaubte für
Alle einsehbare „objektive“ Wahrheiten zu verkünden. Die A.R.T. ergänzt seine mehr oder weniger
richtigen Überlegungen um die unbewussten Ursachen, vor der Handlung, vor der Wirkung, vor der
Leistung und dessen Tausch.
Mehrwert und Minderwert bestimmen die psychische Bilanz, zeigen unseren Erfolg und Misserfolg
auch beim Streben nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die Ziele der französischen
Revolution. Heute scheinen wir nur die negativen Seiten des Kapitalismus (Monopole, Subventionen,
Privilegien, Lobbyismus etc.) mit den negativen Seiten des Sozialismus (Fremdbestimmung,
Bedürfnisprüfung, Regulierungen, Bürokratie etc.) zu kombinieren. Dies ist das reale Ergebnis, wenn
wir nur auf die Güter- u. Geldebene starren, wie das Kaninchen auf die Schlange. Mit der hier
beschriebenen Theorie, etwas Abstand, Muße und eigenen Reflektionen, scheinen andere
Möglichkeiten am Horizont auf.
Wir brauchen keine Revolution, keinen Mittelweg zwischen Kapitalismus und Sozialismus, den haben
wir heute in der Praxis, Schröder und Merkel sei Dank.
Wir brauchen mehr Kapitalismus (Handlungs-, Leistungs- u. Eigentumsschutz) und mehr Sozialismus
(„Sozialhilfe“ für Alle, bedingungslos) und – weniger – Gläubigerschutz (Bankprivilegien, lange
Insolvenzzeiten etc.), kurz alles was die Freiheit Aller vergrößert. Ein staatliches Grundeinkommen für
Alle, auch BGE genannt, wird erst die nötige individuelle Sicherheit schaffen. Nur wenn die
Grundversorgung aller Bürger gesichert ist, ist realistischerweise an einen Abbau von Regulierungen,
Zöllen und sonstigen Handlungshemmnissen zu denken. Dabei handelt es sich nur um die
berechtigten Ängste der Menschen vor dem „Scheitern“, da ihre Handlungen häufig nicht zum
angestrebten Ziel führen. Im Artikel „Arbeitslosigkeit und Überproduktion“ beschäftigen wir uns
ausführlicher mit diesen politischen Aspekten.
Die Unterscheidung zwischen positivem und negativem Handlungsmodus, – Wollen – oder – Sollen -,
ist entscheidend für unsere Gefühlsbilanz, aber auch unsere Geschäfts- und Umweltbilanz.
Nachhaltiges Wachstum in allen Bereichen ist ohne die Berücksichtigung der Allgemeinen
Reimannschen Motiv-, Handlungs- und Verhaltenstheorie langfristig kaum möglich. Dabei braucht ein
Wachstum an Allgemeinwohl nicht auch automatisch mehr Produktion, Ressourcenverbrauch und
Konsum. Wie so oft, ist weniger mehr, so auch hier. Mehr eigene sogfältig und achtsam erbrachte
Leistungen, gute Beziehungen, mehr Teilen und Schenken ist der richtige Weg zu mehr
Wohlbefinden, Zufriedenheit und Allgemeinwohl.
Der Autor freut sich über jede Kritik, Anregung und Unterstützung. Die A.R.T. sollte weitere
Forschungen und Verbesserungen des kollektiven Wissens anregen. Dieser Fortschritt bei Wissen und
Können beginnt und endet, wie wir hoffen gezeigt zu haben, immer beim einzelnen Menschen. Hier
und jetzt, bei Dir und bei mir.
Du kannst Deine Welt verbessern!
Worauf wartest Du?
 
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