Rente mit 68 nicht nötig – Alternativen zum späten Ruhestand

Kontrastbild zur Rente mit 68: Eine ältere Person im Büro und die gleiche Person glücklich bei der Gartenarbeit.

Rente mit 68 nicht nötig – Alternativen zum späten Ruhestand

Erst mit 68 oder später in den Ruhestand? Das muss nicht sein – denn statt der Altersrenten können andere Renten gekürzt werden!

Früher Ruhestand: Was Rente früher bedeutete

Vor Einführung der Rentenversicherung Ende des 19. Jahrhunderts hat man unter „Rentnern“ noch andere verstanden: nämlich Rentiers, die ein regelmäßiges Einkommen aus angelegtem Kapital oder aus Überschüssen aus der Vermietung von Immobilien oder der Verpachtung von Land bezogen.

Und solche leistungslosen Renteneinkommen gibt es auch heute noch. Sie werden aus einer Wirtschaft abgezweigt, die kaum noch wächst. Das bedeutet, dass die Arbeitseinkommen gekürzt werden. Steigende Bodenpreise und Mieten lassen grüßen!

Rente mit 68 verhindern – Arbeitseinkommen statt Kapitaleinkommen stärken

Die Erklärung des Inflation und Deflation Paradoxon

Solche ökonomischen Renten müssen abgebaut werden, durch weitere Zinssenkungen, eine effektive Bodenwertbesteuerung und das Zurückbringen des Bodens in die Öffentliche Hand. Denn mit sinkenden Kapital- und Bodeneinkommen steigen die Arbeitseinkommen. Dann kann die Arbeit im Pflege- und Gesundheitssystem endlich angemessen entlohnt und attraktiver gestaltet werden.

Die Leistungen und Güter, die die Altersrentner:innen benötigen, können nur durch die zeitgleich Arbeitenden erbracht werden. Wenn die Löhne, speziell auch in der Pflege, steigen, können in einer produktiven Wirtschaft aus den Rentenbeiträgen die Bezüge der jeweils aktuellen Altersrentner:innen problemlos finanziert werden.

Gerechte Rentenpolitik statt Altersarmut

Statt die demographische Entwicklung, die Erweiterung der wohlverdienten Mütterrente und die Einführung der Grundrente als finanzielle Belastungen hinzustellen, hätten die Berater und Beraterinnen des Wirtschaftsministers bemerken sollen, dass genug Geld da ist. Es muss nur gerechter verteilt werden.

Realität statt Werbeversprechen: Altersarmut droht vielen

Die Werbung präsentiert uns strahlende, fitte Seniorinnen und Senioren, die noch zehn bis 15 Jahre nach Renteneintritt einen gehobenen Lebensstandard pflegen, in Golfclubs und auf Urlaubsreisen. Doch für viele ist es äußerst fraglich, ob das Alter zum Urlaub wird. Sie haben Angst, nach einem anstrengenden Arbeitsleben in Altersarmut abzugleiten. Zurecht fordern sie, dass die Politik für Leistungsgerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit und Generationengerechtigkeit sorgt.

Bürgerversicherung für alle – gerechte Rente ohne Altersgrenze

Durch die Abschaffung beziehungsweise staatliche Abschöpfung ökonomischer Renten und eine staatliche Bürgerversicherung, in die alle, auch Selbständige und Beamte, einzahlen, kann allen Alten ein auskömmlicher Lebensabend gesichert werden.
(Beate Bockting)

Häufige Fragen zur Rente mit 68

Die „Rente mit 68“ beschreibt ein politisch diskutiertes Vorhaben, das Renteneintrittsalter weiter anzuheben, um das Rentensystem langfristig zu stabilisieren. In diesem Modell würde die Regelaltersgrenze – derzeit bei 67 – auf 68 Jahre steigen. Dies bedeutet für viele Menschen ein Jahr mehr Erwerbsarbeit.

Befürworter argumentieren, dass die demografische Entwicklung – also eine alternde Gesellschaft – zu einem Ungleichgewicht im Rentensystem führe. Mehr Rentner:innen und weniger Beitragszahler:innen erzeugen ein Finanzierungsproblem. Kritiker – wie in diesem Beitrag – entgegnen jedoch, dass es nicht an Geld fehlt, sondern an gerechter Verteilung.

Ja. Der Artikel nennt mehrere Alternativen:

  • Besteuerung von Bodenwertgewinnen und Kapitaleinkommen

  • Abschöpfung ökonomischer Renten

  • Rückführung von Grund und Boden in öffentliche Hand

  • Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung, in die alle einzahlen

Diese Maßnahmen könnten das Rentensystem stabilisieren, ohne das Renteneintrittsalter anzuheben.

Das hängt von der Rentenpolitik ab. Aktuell droht vielen Menschen trotz jahrzehntelanger Arbeit Altersarmut. Der Text fordert daher eine gerechtere Verteilung der wirtschaftlichen Mittel, damit ein würdevoller Ruhestand möglich bleibt – auch vor dem 68. Lebensjahr.

Die Bürgerversicherung ist ein Modell, bei dem alle – auch Beamte, Selbständige und Gutverdienende – in das gesetzliche Rentensystem einzahlen. Dadurch soll das System finanziell stabilisiert und gerechter werden. Es ist eine zentrale Forderung im Beitrag, um eine Rente mit 68 unnötig zu machen.

Beate Bockting ist die stellvertretende Vorsitzende der Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung. In diesem Beitrag setzt sie sich für mehr Gerechtigkeit und Reformen ein, die soziale Absicherung im Alter gewährleisten – ohne die Notwendigkeit, bis 68 oder länger zu arbeiten.

Quellen: 

Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung: INWO e. V.

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