Text (Wohnen ist ein Menschenrecht) aus der Fairconomy 2013 von Beate Bockting.
Überarbeitet von Bastian Kranz (2025).
Droht Deutschland eine Immobilienblase?
Die Immobilienpreise und Mieten steigen in deutschen Großstädten rasant, während Experten noch beruhigen. Niedrige Zinsen machen Kredite attraktiv, und Investoren suchen nach sicheren Anlagemöglichkeiten. Doch das Menschenrecht auf Wohnen wird immer teurer bezahlt.
Immobilien als Krisenanlage

In unsicheren Zeiten gelten Immobilien als sichere Investition. Wohnungen werden immer gebraucht, und steigende Mieten und Preise versprechen Profit.
Doch wie die Immobilienkrise in Spanien zeigt, kann Spekulation auch ins Gegenteil umschlagen: Dort stehen heute Hunderttausende leerstehende Häuser, die zwangsversteigert werden.
Soziale Ungerechtigkeit durch steigende Preise
In Deutschland sind die Wohnungspreise in den größten Städten allein im Jahr 2012 um 11 % gestiegen. Dies verstärkt die soziale Ungleichheit, da weniger gefragte Regionen von Investitionen ausgeschlossen werden.
Menschen werden aus Innenstädten verdrängt, und für viele wird Wohnen unbezahlbar.
Mietenwahnsinn stoppen!
Wohnen ist ein Menschenrecht, doch explodierende Mieten führen zu Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit. Sozialwohnungen reichen längst nicht aus, und die Wohnungsfrage ist wieder ein heißes Thema – sogar im Wahlkampf.
Kanzlerin Merkel sprach sich für eine Mietpreisbremse aus, obwohl die CDU diese bisher abgelehnt hatte. Dennoch zeigt sich die Mietpreisbremse als unzureichend.
Profitmacherei verhindern!
Private-Equity-Unternehmen wie Fortress zeigen, wie Profit über das Wohl der Mieter gestellt wird. Nach jedem Weiterverkauf steigen die Kaufpreise, die letztlich von den Mietern getragen werden.
Wenn die Kaufpreise stärker steigen als die Mieten, droht eine Immobilienblase, die Eigentümer in finanzielle Schwierigkeiten bringt.
Häufige fragen zu Wohnen ist ein Menschenrecht
Wohnen ist laut Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ein Grundrecht. In Deutschland bedeutet das, dass jeder Mensch Anspruch auf sicheren, bezahlbaren und menschenwürdigen Wohnraum hat. Steigende Mieten und Wohnungsknappheit gefährden dieses Recht zunehmend, weshalb politische Maßnahmen dringend notwendig sind.
Eine Immobilienblase entsteht, wenn Immobilienpreise weit über ihrem realen Wert liegen. Platzt die Blase, fallen die Preise stark, Kredite können nicht mehr bedient werden, und Zwangsversteigerungen nehmen zu. Für Mieter bedeutet das häufig Unsicherheit, steigende Nebenkosten und die Gefahr von Verdrängung.
Effektive Maßnahmen sind eine konsequente Mietpreisbremse, der Ausbau von sozialem Wohnungsbau, die Förderung von Genossenschaften sowie strenge Regeln gegen Immobilienspekulation. Auch steuerliche Anreize für bezahlbaren Wohnraum können helfen.
Spekulation treibt die Preise künstlich in die Höhe. Investoren kaufen Immobilien oft nicht zum Wohnen, sondern als Renditeobjekt. Durch ständige Weiterverkäufe und steigende Kaufpreise werden Mieten nach oben getrieben, was letztlich Mieter belastet und soziale Ungerechtigkeit verschärft.
Der soziale Wohnungsbau schafft bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen. Da der Markt allein den Bedarf nicht deckt, sind staatliche Programme entscheidend, um Wohnungslosigkeit zu verhindern und das Menschenrecht auf Wohnen zu sichern.